Passive Personalbeschaffung: Finden lassen statt suchen

Passive Personalbeschaffung

Inhaltsverzeichnis

In einem zunehmend wettbewerbsorientierten Arbeitsmarkt ist es für Unternehmen unerlässlich, innovative und effiziente Rekrutierungsstrategien zu entwickeln, um die besten Talente zu gewinnen. Während die aktive Personalbeschaffung oft im Vordergrund steht, bietet die passive Personalbeschaffung eine wertvolle Ergänzung, die häufig übersehen wird.

Durch die Fokussierung auf Initiativbewerbungen und die Nutzung von Bewerberdatenbanken ermöglicht die passive Personalrekrutierung Unternehmen, kontinuierlich qualifizierte Kandidaten anzuziehen und eine nachhaltige Talentpipeline aufzubauen. In diesem Text werden die Methoden, Vorteile und Instrumente der passiven Personalbeschaffung detailliert erläutert.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Passive Sourcing konzentriert sich auf die Identifizierung und Ansprache von Kandidaten, die nicht aktiv auf eine spezifische Stellenanzeige reagieren, sondern durch Initiativbewerbungen oder Bewerberdatenbanken gefunden werden.
  • Passive Sourcing bietet eine kontinuierliche und kosteneffiziente Möglichkeit, Talente anzuziehen, da sie bestehende Ressourcen wie Bewerberdatenbanken nutzt und eine nachhaltige Talentpipeline aufbaut.
  • Eine strategische Kombination aus aktiver und passiver Personalbeschaffung liefert die besten Ergebnisse, indem sie kurzfristige Personalengpässe behebt und gleichzeitig langfristig qualifizierte Kandidaten kontinuierlich anzieht.

Was ist Personalbeschaffung?

Die Personalbeschaffung ist eine zentrale Aufgabe der Personalabteilung in Unternehmen, die darauf abzielt, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Diese Tätigkeit umfasst alle Prozesse und Maßnahmen, die zur Identifizierung und Anwerbung geeigneter Kandidaten führen. Die Personalbeschaffung gehört zum Bereich des Personalmanagements, auch bekannt als Human Resource Management (HRM).

Aktive vs Passive Personalbeschaffung

Aktive und Passive Personalbeschaffungsmaßnahmen

In der heutigen, dynamischen Arbeitswelt ist es für Unternehmen unerlässlich, effiziente Methoden zur Personalbeschaffung zu nutzen, um die besten Talente zu gewinnen. Zwei Hauptstrategien haben sich dabei etabliert: So gibt es die Unterscheidung zwischen Active und Passive Sourcing. Beide Ansätze haben ihre eigenen Vorteile und können je nach Bedarf und Situation gezielt eingesetzt werden, um den Rekrutierungsprozess zu optimieren.

Active Sourcing

Die aktive Personalbeschaffung beschreibt die proaktive Suche nach neuem Personal. Dies beinhaltet Maßnahmen wie die Schaltung von Stellenanzeigen, die Teilnahme an Jobmessen und die direkte Ansprache von Kandidaten über Plattformen wie LinkedIn.

Ein Beispiel für aktives Recruiting ist die gezielte Ansprache von Fachkräften auf beruflichen Netzwerken, um sie auf offene Stellen aufmerksam zu machen. Diese Methode wird häufig in der externen Personalbeschaffung angewendet, um neue Talente von außerhalb des Unternehmens zu gewinnen.

Passive Sourcing

Die passive Personalbeschaffung konzentriert sich darauf, eingehende Initiativbewerbungen auszuwerten und Bewerberdatenbanken nach geeigneten Kandidaten zu durchsuchen. Diese Methode nutzt die Attraktivität des Unternehmens und setzt darauf, dass sich qualifizierte Bewerber von selbst melden.

Active Sourcing vs passives Recruiting

Ein Beispiel für passives Sourcing ist die Pflege einer gut strukturierten Bewerberdatenbank, in der potenzielle Kandidaten gespeichert und bei Bedarf kontaktiert werden können. Diese Methode kann sowohl intern als auch extern angewendet werden.

Vor- und Nachteile aktiver und passiver Personalbeschaffungsmaßnahmen

Die Wahl zwischen Passive und Active Sourcing hängt von den spezifischen Bedürfnissen und Zielen eines Unternehmens ab. Beide Methoden haben ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen, und oft ist eine Kombination beider Ansätze am effektivsten.

Aktive Personalbeschaffung

Active Sourcing hat den Vorteil, dass sie gezielt und unmittelbar auf den aktuellen Personalbedarf eingehen kann. Durch die direkte Ansprache und aktive Suche kann der Rekrutierungsprozess beschleunigt und spezifische Anforderungen besser erfüllt werden. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass diese Methode zeit- und kostenintensiv sein kann. Zudem ist sie stark von der Marktverfügbarkeit und den aktuellen Trends auf dem Arbeitsmarkt abhängig.

Active Sourcing Vor- und Nachteile

Passive Personalbeschaffung

Passive Sourcing bietet den Vorteil, dass sie kontinuierlich und kosteneffizient Arbeitskräfte anzieht, ohne dass umfangreiche Rekrutierungsmaßnahmen erforderlich sind. Diese Methode nutzt bestehende Bewerberdatenbanken und Initiativbewerbungen, was den Prozess beschleunigt. Der Nachteil liegt jedoch darin, dass sie weniger direkt und aktiv ist, was zu längeren Wartezeiten führen kann, bis die richtigen Kandidaten gefunden werden.

Passive Sourcing Vorteile und Nachteile

Kombination beider Methoden

Welche di beste Recruiting-Strategie ist, lässt sich so nicht beantworten. In der Praxis hat sich gezeigt, dass eine Kombination aus aktiver und passiver Personalbeschaffung die besten Ergebnisse liefert. Während aktive Maßnahmen kurzfristige Personalengpässe effektiv beheben können, sorgen passive Maßnahmen für eine kontinuierliche Talentpipeline. Unternehmen sollten daher beide Ansätze strategisch kombinieren, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Personalbedarfe optimal zu decken.

Bestandteile der passiven Personalbeschaffung

Passive Sourcing umfasst verschiedene interne Instrumente, die dazu beitragen, offene Positionen mit bereits vorhandenen Talenten zu besetzen und die Mitarbeiterbindung zu stärken.

Interne Stellenausschreibungen

Eine interne Stellenausschreibung ermöglicht es, offene Positionen zunächst den bestehenden Mitarbeitern anzubieten. Dies fördert die Karriereentwicklung innerhalb des Unternehmens und nutzt bereits vorhandene Talente. Mitarbeiter, die sich bewerben, kennen die Unternehmenskultur und die internen Abläufe, was die Einarbeitungszeit verkürzt und die Besetzungszeit reduziert.

Versetzung und Beförderung

Upskilling

Versetzungen und Beförderungen sind effektive Instrumente der internen Personalgewinnung. Sie ermöglichen es, den Personalbedarf durch die Umstrukturierung bestehender Mitarbeiter zu decken. Dies bietet den Mitarbeitern Aufstiegschancen und stärkt die Bindung an das Unternehmen. Regelmäßige Mitarbeitergespräche können dazu beitragen, potenzielle Kandidaten für Beförderungen zu identifizieren.

Mitarbeiterempfehlungen

Mitarbeiterempfehlungen sind ein wertvolles Instrument zur Gewinnung neuer Talente. Mitarbeiter, die neue Kollegen empfehlen, kennen das Unternehmen gut und können einschätzen, ob die empfohlene Person zur Unternehmenskultur passt. Unternehmen können Programme zur Mitarbeiterempfehlung einführen, die Prämien oder andere Anreize für erfolgreiche Empfehlungen bieten.

Passive Sourcing: Die effektivsten Methoden

Die passive Personalgewinnung bietet Unternehmen die Möglichkeit, kontinuierlich qualifizierte Kandidaten anzuziehen, ohne dass umfangreiche Rekrutierungsmaßnahmen erforderlich sind. Durch gezielte Strategien können Unternehmen eine nachhaltige Talentpipeline aufbauen und langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Die Rolle von Candidate Personas

Im Rahmen der passiven Personalbeschaffung spielen Candidate Personas eine wichtige Rolle. Eine Candidate Persona ist eine fiktive Darstellung des idealen Kandidaten für eine bestimmte Position. Sie basiert auf Daten und Recherchen über die Zielgruppe und hilft dabei, die richtigen Kandidaten gezielt anzusprechen. Durch die Erstellung von Candidate Personas können Unternehmen ihre Rekrutierungsstrategien besser ausrichten und gezielter nach passenden Talenten suchen.

Recruiting Kanäle

Karriereseiten

Die Karriereseite eines Unternehmens ist oft der erste Berührungspunkt für potenzielle Kandidaten. Daher ist es wichtig, dass diese Seite ansprechend gestaltet und leicht zu navigieren ist. Wichtige Inhalte umfassen Informationen über das Unternehmen, die Unternehmenskultur, offene Stellen und Bewerbungsprozesse.

Erfolgsgeschichten von Mitarbeitern, Videos und interaktive Elemente können ebenfalls dazu beitragen, die Attraktivität der Karriereseite zu erhöhen.

SEO-optimiertes Recruiting

Eine SEO-optimierte Karriereseite erhöht die Sichtbarkeit in Suchmaschinen und zieht mehr qualifizierte Bewerber an. Dies beinhaltet die Verwendung relevanter Keywords, die Optimierung von Meta-Tags und die Sicherstellung, dass die Seite mobilfreundlich ist. Durch regelmäßige Aktualisierungen und das Hinzufügen neuer Inhalte bleibt die Seite aktuell und attraktiv für Suchmaschinen.

Social Media

Plattformen wie LinkedIn und Xing sind nicht nur für aktive Rekrutierung geeignet, sondern können auch als passive Kanäle genutzt werden. Unternehmen können ihre Präsenz auf diesen Plattformen nutzen, um potenzielle Kandidaten auf sich aufmerksam zu machen.

Durch das Teilen von Einblicken in die Unternehmenskultur, offenen Stellen und Erfolgsgeschichten von Mitarbeitern können Unternehmen eine engagierte Community aufbauen und talentierte Kandidaten anziehen.

social media recruiting

Employer Branding

Ein starkes Employer Branding positioniert das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber und zieht talentierte Kandidaten an. Es umfasst alle Maßnahmen, die das Image des Unternehmens als Arbeitgeber fördern, einschließlich der Unternehmenskultur, Arbeitsbedingungen und Karriereentwicklungsmöglichkeiten.

Positives Employer Branding erhöht die Anziehungskraft auf qualifizierte Kandidaten und verbessert die Mitarbeiterbindung.

Interne und externe Personalbeschaffung

Die interne Personalbeschaffung bezieht sich auf die Rekrutierung von Mitarbeitern aus dem eigenen Unternehmen. Diese Methode nutzt bereits vorhandene Talente und fördert die Karriereentwicklung innerhalb des Unternehmens. Zu den Instrumenten der internen Personalbeschaffung gehören:

  • Interne Stellenausschreibung: Offene Positionen werden zunächst den bestehenden Mitarbeitern angeboten, was die interne Mobilität fördert.

  • Versetzungen und Beförderungen: Mitarbeiter werden innerhalb des Unternehmens auf andere Positionen versetzt oder in höhere Positionen befördert. Dies stärkt die Mitarbeiterbindung und nutzt die vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen.

  • Mitarbeiterempfehlungen: Mitarbeiter empfehlen potenzielle Kandidaten aus ihrem Netzwerk. Dies kann durch Anreizprogramme unterstützt werden, die erfolgreiche Empfehlungen belohnen.

Die Vorteile der internen Personalbeschaffung liegen in der kürzeren Einarbeitungszeit, den geringeren Rekrutierungskosten und der höheren Mitarbeiterbindung. Ein potenzieller Nachteil ist jedoch, dass möglicherweise nicht immer die besten Talente für bestimmte Positionen innerhalb des Unternehmens vorhanden sind.

Externe Personalbeschaffung

Die externe Personalbeschaffung umfasst die Rekrutierung neuer Mitarbeiter von außerhalb des Unternehmens. Diese Methode erweitert den Zugang zu einem größeren Pool an Talenten und bringt frische Ideen und Perspektiven ins Unternehmen. Zu den Instrumenten der externen Personalbeschaffung gehören:

  • Stellenanzeigen: Veröffentlichung von Jobangeboten auf Jobportalen, in Zeitungen und auf der Unternehmenswebsite, um eine breite Zielgruppe anzusprechen.

  • Jobmessen: Teilnahme an Karrieremessen, um direkt mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu treten und das Unternehmen vorzustellen.

  • Social Media Recruiting: Nutzung von Plattformen wie LinkedIn, Xing und Facebook zur Ansprache von Kandidaten. Dies bietet die Möglichkeit, gezielt nach passenden Profilen zu suchen und die Reichweite zu erhöhen.

  • Headhunter und Personalberatungen: Einsatz von spezialisierten Dienstleistern zur gezielten Suche nach Fach- und Führungskräften.

Externe und interne Rekrutierung

Die Vorteile der externen Personalbeschaffung liegen in der größeren Auswahl an Bewerbern und der Möglichkeit, neue Ideen und frische Perspektiven ins Unternehmen zu bringen. Ein Nachteil kann jedoch die längere Einarbeitungszeit und die höheren Kosten im Vergleich zur internen Personalbeschaffung sein.

Insgesamt profitieren Unternehmen von einer Kombination beider Ansätze, um sowohl den aktuellen Personalbedarf zu decken als auch langfristig eine kontinuierliche Talentpipeline aufzubauen.

Kennzahlen und Datenanalyse

Daten und Kennzahlen spielen eine wichtige Rolle im passiven Recruiting. Durch die Analyse von KPIs (Key Performance Indicators) können Unternehmen den Erfolg ihrer passiven Rekrutierungsstrategien messen und optimieren. Wichtige KPIs im Recruiting sind:

  • Time-to-Hire: Die durchschnittliche Zeit, die benötigt wird, um eine Position zu besetzen.

  • Cost-per-Hire: Die durchschnittlichen Kosten, die mit der Einstellung eines neuen Mitarbeiters verbunden sind.

  • Quality of Hire: Die Qualität der eingestellten Mitarbeiter, gemessen an ihrer Leistung und ihrer langfristigen Bindung an das Unternehmen.

  • Candidate Conversion Rate: Der Prozentsatz der Kandidaten, die den Bewerbungsprozess erfolgreich durchlaufen und eingestellt werden.

Unternehmensvorteile durch Passive Sourcing

Passive Sourcing bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmen. Einer der größten Vorteile ist die Effizienz und Kostenersparnis. Durch die Nutzung bestehender Bewerberdatenbanken und Initiativbewerbungen können Unternehmen schnell auf geeignete Kandidaten zugreifen, ohne umfangreiche Rekrutierungsmaßnahmen durchführen zu müssen. Dies reduziert nicht nur die Kosten, sondern auch die Zeit, die für die Einstellung neuer Mitarbeiter benötigt wird.

Kontinuierliche Talentpipeline

Ein weiterer Vorteil von passive Sourcing ist die kontinuierliche Talentpipeline. Durch die Pflege und Aktualisierung einer Bewerberdatenbank haben Unternehmen jederzeit Zugriff auf potenzielle Kandidaten. Dies ermöglicht eine schnelle Reaktion auf plötzliche Personalbedarfe und sorgt dafür, dass immer qualifizierte Kandidaten zur Verfügung stehen.

Stärkung der Arbeitgebermarke

Passive Sourcing trägt auch zur Stärkung der Arbeitgebermarke bei. Ein starkes Employer Branding und eine gut gepflegte Karriereseite ziehen kontinuierlich talentierte Kandidaten an. Dies verbessert nicht nur das Image des Unternehmens, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass qualifizierte Bewerber sich initiativ bewerben.

Fazit

Die Zukunft der Personalbeschaffung liegt in einer strategischen Kombination aus aktiven und passiven Rekrutierungsmaßnahmen. Während aktive Maßnahmen kurzfristige Personalbedarfe decken können, sorgt passive Personalgewinnung für eine kontinuierliche Talentpipeline.

Unternehmen, die beide Methoden effektiv nutzen, werden in der Lage sein, die besten Talente zu gewinnen und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

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Autor:in
Jennifer Credo
Jenny ist Recruitingexperte bei mitarbeiter.com®, eine der führenden Agenturen im Bereich Recruiting und Employer Branding. Das Unternehmen unterstützt seit über 8 Jahren andere Firmen dabei, mit den neusten Online-Marketing Strategien qualifizierte Bewerber zu gewinnen und einzustellen.

Der Autor

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